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Jahrestagung der ESTRILDA 2023 in Duisburg

Mitglieder der ESTRILDA und Gäste trafen sich vom 29.09. bis 1.10. zum Jahrestreffen und der Mitgliederversammlung im Landhaus Milser in Duisburg.

Am Anreisetag fand am Abend noch eine Vorstandssitzung statt. Am Samstag, 30.09. traf man sich nach dem Frühstück um 10 Uhr zur Mitgliederversammlung. Prof. Sven Cichon legte zuerst einen Tätigkeitsbericht des Vorstands vor, dann gab Hans Ruschin den aktuellen Kassenbericht. Die Kassenprüfer berichteten im Anschluss über die solide Kassenführung. Nach der Aussprache wurde der gesamte Vorstand entlastet.

Planung der nächsten Tagungen und die neue Webseite kamen unter "Verschiedenes" zur Sprache. Mit einer Schweigeminute wurde dem Mitorganisator der Tagung, Heinz W. Meier, gedacht, der nach dem Besuch des Bonner Stammtischs bei einem brutalen Überfall vor seinem Haus zu Tode kam.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen begann das Tagungsprogramm mit einem Vortrag von Theo Kleefisch „Meine Afrikaschnäpper – Allgemeines zur Haltung und Zuchtversuche“. Theo Kleefisch hat mehrere Arten gehalten, so den Weißflankenschnäpper (Batis molitor), den Schwarzkehl-Lappenschnäpper (Platysteira peltata), den Binden- oder Braunkehl-Lappenschnäpper (Platysteira cyanea), und den Glanzlappenschnäpper (Platysteira blissetti).

Die Schwarzkehl-Lappenschnäpper haben gebrütet, der Jungvogel ist aber nicht ausgeflogen. Beim Binden- oder Braunkehl-Lappenschnäpper gab es mehrere Brutversuche. Erfolgreich wurde aber nur ein Jungvogel aufgezogen (bei Corinna Bartsch). Und beim Glanzlappenschnäpper führten zahlreiche Brutversuche zu keinem Erfolg.

The Kleefisch Fazit zur Haltung dieser Gattung war dann, dass sie eher nicht für eine Haltung in Menschenobhut geeignet ist. Das sieht man auch daran, dass in keinem Tier- und Vogelparks weltweit keine dieser Arten mehr vertreten ist (zoozierliste.de vom 01.11.23).

Prof. Sven Cichon stellte im Anschluss eine neue Papageiamadinen-Art auf Timor vor, die „Timor-Papageiamadine“, die seit 2012 bekannt ist, aber noch nicht beschrieben wurde. Deshalb ist ein geeigneter lateinischer Artname noch nicht vergeben. Beobachtet wurde die Arte im Westteil der Insel am Mount Mutis auf ca. 1.850 m ü. M. vom britischen Ornithologen James Eaton. Ein ausführlicher, lesenswerter Bericht dazu ist in „Gefiederte Welt“, Ausgabe Oktober 2023 von Prof. Sven Cichon erschienen.

Alexander Droste berichtete den Teilnehmern danach über die noch nie in freier Wildbahn dokumentierte Brut eine Weiß- und Schwarzstorchpaares in Niedersachsen. Ein männlicher Weißstorch und eine Schwarzstörchin haben dort im Sommer 2023 zwei Jungvögel, Ludger und Lina, aufgezogen. Schwarzstörche und Weißstörche haben generell verschiedene Lebensweisen, sie bevorzugen unterschiedliche Lebensräume, Nistmaterialien und Beutetiere. Trotz dieser großen Unterschiede fand sich das Paar zusammen. Ob der Nachwuchs fruchtbar oder unfruchtbar ist, wird sich aber erst frühestens in drei Jahren zeigen.

Inzwischen sind alle vier Störche in den Süden aufgebrochen und man kann gespannt sein, ob die optisch auffallenden Jungstörche im Frühjahr wieder zurückkommen.

Den Abschluss der Vortragsreihe machte Maik Peschke, der über „Mauritius – Insel der Träume“ in Wort und Bild berichtete. Die Aufnahmen dazu entstanden auf zwei Reisen nach Mauritius, einem Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans. Auf Mauritius gibt es mehr als 100 Vogelarten, insbesondere die endemischen Arten sind durch Habitatveränderungen und die eingeführten Säugetiere teilweise stark bedroht oder bereits ausgestorben. Der bekannteste Vogel ist der auch im Wappen der Insel vertretene Dodo (Raphus cucullatus), der bereits um 1690 ausgerottet worden war. Andere endemische Arten sind der Maskarenen-Brillenvogel, der Mauritiusfalke, der Mauritiussittich und die Rosentaube.

Mit einem gemeinsamen Abendessen klang der Samstag aus. Am Sonntag gab es noch ein Tagungsresümee, bevor alle die Heimreise antraten. Als nächster Tagungsort ist eventuell die Region Basel geplant, denn das neue Vogelhaus im Baseler Zoo ist eine Reise wert.

Dietmar Schmidt, Aspach

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Theo Kleefisch bei seinem Vortrag über die afrikanischen Lappenschnäpper.

Maik Peschke berichtete über seine Reisen nach Mauritius

Das gemütliche Beisammensein durfte natürlich nicht fehlen.                        Alle Fotos D. Schmidt

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