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Haupttagung 2022 in Oberteisbach bei Landshut

Nachdem die Haupttagung 2020 wegen Corona nicht in Oberteisbach stattfinden konnte, war ein Treffen 2022 möglich. Die ESTRILDA-Mitglieder waren bereits zum dritten Mal nach 2001 und 2014 vom 26.–29. Mai wieder zu Gast im Hotel-Landgasthof „Räucherhansl“.

Die Tagung begann am Donnerstagabend mit einer Vorstandssitzung. Nach dem gemeinsamen Abendessen trafen sich die Teilnehmer und stimmten sich bei einem gemütlichen Zusammensein auf die Tagung ein.

Der Freitag begann mit der Mitgliederversammlung. Wichtigste Punkte waren dabei die Vorstandswahlen und der Punkt „Gemeinnützigkeit“. Bei den Wahlen wurde der bestehende Vorstand einstimmig wiedergewählt. Die Gemeinnützigkeit des Vereins aufzugeben, ein Vorschlag des Vorstands, wurde von den Mitgliedern ebenfalls einstimmig beschlossen.

Nach dem Mittagessen begann der Vortragsteil. Alexander Droste referierte über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für den vom Aussterben bedrohten Edwardsfasan (Lophura edwardsi). Dietmar Schmidt steuerte zwei Beiträge bei, und zwar sprach er einmal über „Futtermittelverteuerung und -verknappung: Übersicht über ein aktuelles Problem“ und zum anderen gab er im Jubiläumsjahr der Gefiederten Welt Interessantes und Kurioses aus den letzten 150 Jahren der ältesten, weltweit noch bestehenden Vogelzeitschrift zur Kenntnis.

Den Vortrag „Brutparasitismus bei Prachtfinken“ konnte Günther Hochmal aus gesundheitlichen Gründen leider nicht selbst halten. Auf Grundlage von Hochmals Präsentation hielt dann Prof. Sven Cichon diesen Vortrag.

Am Samstag war Exkursionstag. Mit dem Bus ging es zum Donaudurchbruch bei Weltenburg. Dabei handelt es sich um eine Engstelle des Donautals im niederbayerischen Landkreis Kelheim, die als Naturschutzgebiet und Geotop anerkannt ist. Der in der südlichen Frankenalb gelegene Talabschnitt wird offiziell Weltenburger Enge genannt. Nach dem Besuch der Klosterkirche ging es mit dem Schiff von Weltenburg nach Kehlheim und wieder zurück.

Das Durchbruchstal wird von bis zu 80 m hohen Felswänden begrenzt, in denen zahlreiche kleinere Höhlen liegen. Zwischen der sogenannten Stillen und der Langen Wand verengt sich der Strom bis auf 110 m und erreicht eine Wassertiefe von 20 m. Die Kalkstein-Formationen tragen fantasiereiche Namen wie: Die drei feindlichen Brüder, Räuberfelsen, Kuchelfelsen, Versteinerte Jungfrau, Bayerischer Löwe, Bischofsmütze, Zwei Sich-Küssende, Römerfelsen, Peter und Paul, Bienenhaus (ein Stein mit Höhlungen wie Bienenwaben), Napoleons Reisekoffer (den er nach einer Sage beim Rückzug vergessen haben soll).

Im Gegensatz zu der enormen Wassertiefe an der Stelle des eigentlichen Durchbruchs befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen Kelheim und Weltenburg ein weniger auffälliger Bereich, die sogenannte Wipfelsfurt. Hier ist die seichteste Stelle der Donau zwischen Ingolstadt und Regensburg. Das Gebiet entstand möglicherweise als Folge eines Meteoriteneinschlags vor 15 Mio. Jahren.

Auf dem Rückweg gab es noch einen Halt in Abensberg. Die dort ansässige Weißbierbrauerei Kuchlbauer, die seit 1300 das Brauchrecht besitzt, zählt zu den ältesten Brauereien der Welt. Nach Entwürfen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser wurde ein Teil des Brauereigeländes umgestaltet. Als Wahrzeichen entstand dabei u. a. der „Kuchlbauer-Turm“.

Nach dem Tagungsresümee am Sonntag endete die Tagung. Ein ganz besonderer Dank ging an Birgit Moudry, die diese sehr gelungene Tagung organisiert hatte. (ds)

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Fotos: D. Schmidt

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